Montag, 26. Oktober 2009

Querfeldein in Radibor

Am Mittwoch hatte ich mein Crossrad endlich winterfertig gebaut. Reifen (Tufo Flexus) waren aufgeklebt, wieder kleinere Kettenblätter (46-34) drauf, dafür größere Kassette (12-27) und Vorbau positiv.
Bei der anschließenden Testfahrt funktionierte alles und so konnte ich am Sonntag beruhigt an den Start gehen. Zumindest was das Material betraf.
Also ich an der Startlinie stand - sogar nur in der zweiten Reihe! - und meine Konkurrentinnen betrachtete, hoffte ich nicht Letzte zu werden, da durch die Bank weg nur gute Leute da waren.
Ich kam super weg und reihte mich vorn mit ein. In der ersten Sandpassage erwischte ich eine gute Linie und konnte als Dritte, hinter einer Tschechin und Birgit Hollmann, ins Gelände gehen. Ich erwartete meinen Einbruch, wenn nach wenigen Minuten das Laktat in die Beine schießt. Doch er kam nicht. Ich konnte voll weiterheizen und mich mit den Beiden vom restlichen Feld absetzten. Birgit nutze eine Laufpassage um an der Tschechin vorbei zu gehen und eine Lücke aufzureisen. Ich war einfach nur überrascht so weit vorne zu sein. Auf den Geraden kam die Tschechin immer ein Stück weg, aber in den technischen Passagen war ich sofort wieder dran. Es war einfach nur genial. Nach jeder Kurve aus dem Sattel gehen und antreten, der Puls voll Anschlag und die Beine richtig gut.
So ein tolles Rennen fuhr ich schon lange nicht mehr. Die Zieleinfahrt kam überraschend. Wir wurden einfach aus dem Rennen genommen, weil uns der führende Jugendfahrer eingeholt hatte. So wurde ich Dritte mit 1 Sekunde Rückstand auf 2. und einer knappen Minute auf die Erste.

Da das noch nicht genug war ließ ich mich von Silvio überreden noch am anschließenden Staffelcrosslauf teilzunehmen. Letztes Jahr waren keine Damen- bzw. Mixstaffeln angetreten, aber die Pokale waren vorhanden. Es ging über 12km, also 4 Runden a 3km. Da Silvio auch bei den Herren im Crossrennen gestartet war, machten wir und aus nach jeder Runde zu wechseln, damit wir uns zwischendurch ausruhen konnten. Die stärkste Konkurrenz kam mit Dani und Lutz fast aus dem eigenen Verein. Aber auch sie hatten schon das Crossrennen in den Beinen.
Und es gab einen prominenten Einzelstarter. Maik Petzold ließ es sich nicht nehmen in seiner Heimat an den Start zu gehen. Silvio übernahm die erste Runde und wechselte als Zweiter. Es lief noch richtig gut und ich musste nur 2 Männerteams passieren lassen. Die Zweite Runde wechselte Silvio auf 3 und es holte mich wieder nur ein Männerteam ein. So wurden wir Vierte, aber waren das schnellste Mixteam, etwa 2 Minuten vor Dani und Lutz. Dritte wurden mit Jette und Veit ebenfalls Bautzner.Bei den Einzelstarten gewann erwartet und souverän Maik Petzold vor Marcus Giese und Reinhard Petzold. Für so ein kleines Rennen ein echt hochkarätiges Podium.
Einsetzender Regen trieb dann auch Jeden unters Zelt, so dass zur Siegerehrung eine riesen Stimmung herrschte. Der Bürgermeister der Gemeinde Radibor ließ es sich nicht nehmen selbstgekelterten Wein als Preis zu übergeben. Überhaupt war das komplette Dorf beteiligt. Ob als Streckenposten, Kuchenbäcker, Startnummernausgeber und was sonst noch so für ein Radrennen notwendig ist. Wer also mal ein schickes Radrennen mit toller Strecke und super Stimmung fahren will, sollte Radibor nicht verpassen.

(Bilder folgen - falls jemand welche gemacht hat ;-)

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