Montag, 28. Juni 2010

Schlaflos im Sattel - 2much4you

Nachdem ich es gestern grad so bis ins Bett geschafft habe, nun heute der Bericht zum 24-Stunden-Rennen am Hain.
Dieses Jahr gab es die dritte Auflage des "2much4you" und ich wollte natürlich wieder mit am Start sein. Das Rennen ist einfach hart. Doch die Strecke und die Atmosphäre sind einzigartig, so dass meine Teilnahme in diesem Jahr eigentlich schon mit der Zieldurchfahrt im letzten Jahr feststand.
Nachdem letztes Jahr eine geringe Frauenbeteiligung bemängelt wurde, hatte ich die Idee mal als 4er-Frauenteam zu starten. Doch mit Jana war ich nur zu zweit. Dann rief ein Kumpel an. Seine Freundin Susi will mit einer Freundin ebenfalls ein Frauenteam bilden und sucht noch Mitfahrerinnen. Das passte wie die Faust aufs Auge. Und beim Daten austauschen, stellten Jana und Susi fest, dass sie sich schon von einer Radtour an die Ostsee kannten. Da konnte doch nicht mehr schiefgehen.Gegen 11 Uhr am Samstag trafen wir vollbepackt in der Area24 ein, wo schon ein Platz für uns reserviert war. Schnell den Pavillon aufgebaut und die Startnummer ans Rad, dann konnte es losgehen. Mir wurde die Rolle des Startfahrers zugeteilt. Aber damit hatte ich gerechnet und ich war darauf eingestellt. Punkt 12 machte ich mich mit etwa 70 Anderen auf den Weg um 24 Stunden den Hochwald zu rocken. Es waren eine ganze Reihe Einzelfahrer am Start, darunter auch 2 Frauen. Dann gab es noch die Zweierteams. Das Gros stellten die Viererteams, bei denen sich neben uns noch ein zweites reines Frauenteam gefunden hatte. Und ein paar Achter waren auch da. Je nach Zielsetzung wurde das Rennen unterschiedlich angegangen. Und auch das Material (den ersten Platten gab es nach hundert Metern) sorgte dafür, dass sich das Feld schnell auseinander zog und man ungestört seinen eigenen Rythmus finden konnte. Es gab erstaunlich viele Plattfüße und die Jungs von Fritz-Fahrräder, die den Service übernommen hatten, mussten schon am Nachmittag noch einmal im Laden Schlauchnachschub holen. Wir blieben zum Glück die ganzen 24 Stunden von Defekten verschont. Unsere Taktik war es, jeweils 2 Runden zu fahren. Bei einer durchschnittlichen Fahrzeit von 20 Minuten pro Runde, hatten Jede so etwa 2 Stunden Pause bis sie wieder aufs Rad konnte. Aus den vergangenen Jahren wussten wir, dass wir mit "langsamen" konstanten Runden besser kommen, als mit schnellen Rundenzeiten und einem Einbruch später. Trotzdem bauten wir Minute für Minute unseren Vorsprung auf das andere Frauenteam aus, auch wenn diese mit Betreuer und Stoppuhr im Wechselgarten standen und die Rundenzeiten checkten. Wir aßen lieber Erdbeerkuchen, der uns von lieben Helferleins vorbei gebracht wurde. Irgendwann hatten wir mal eine komplette Runde Vorsprung. Die Nacht brach an und doch wurden unsere Rundenzeiten im Finsteren nur unwesentlich langsamer. Wahrscheinlich, weil man die bösen Wurzeln in den Abfahrten eh nicht mehr erkannte und so auch nicht bremsen brauchte. Chrissi hatte, etwas angeschlagen von einer Rippenverletzung im Vorfeld, dann etwas Probleme, so dass sie mal einen Durchgang aussetzte. Aber gegen drei Uhr fing es am Horizont schon wieder an zu dämmern. Und mit aufgehender Sonne stieg auch die Motivation bei Allen noch einmal. In der Nacht hatten wir die zweite Runde auf unsere Verfolgerinnen herausgefahren und wussten nun, dass wir nur noch durchfahren müssen um zu siegen. Also konnten wir erstmal beruhigt frühstücken. Der Rest der Zeit verging fast wie im Flug, auch weil am Vormittag doch einige Leute vorbei kamen um uns zu unterstützen und anzufeuern. Die letzten drei Runden nutze ich schon zum Ausfahren, da ich eigentlich High Noon eine Punktlandung auf der Zeitmessmatte machen wollte. Ich musste sogar ein paar Minuten im Wald warten, da ich immernoch zu schnell war. Leider hatte ich meine Uhr nicht syncronisiert, so dass es doch nicht exakt zwölf Uhr wurde. Naja, wenn man nach vierunzwanzig Stunden Radfahren keine anderen Probleme hat. Es hat jedenfalls wieder richtig viel Spaß gemacht. Wir waren eine echt dufte Truppe. Nicht nur unser Team. Auch dreiviertel des Fahrerlagers war untereinander bekannt und man hat zusammen gequatscht, Zwischenberichte ausgetauscht, mit Werkzeug oder Material ausgeholfen usw. Auch auf der Strecke ging es sehr fair zu und die Organisation funktionierte gut. Es war wieder ein gelungenes Event und ich empfehle es wieder Jedem, der mal ein 24-h-MTB-Rennen fahren will.

2 Kommentare:

  1. Gratulation und Hammer.....wie wärs im Mixed Team im Epic oder so was :-)

    AntwortenLöschen
  2. Danke.
    Das Epic ist bestimmt noch mal einen ganzen Zacken heftiger. Interesse ist trotzdem vorhanden.
    Bin aber eher der Techniker, als der Tempobolzer.

    AntwortenLöschen