Sonntag, 11. September 2011

XTerra Switzerland 2011

Kurzentschlossen meldeten Jana und ich uns doch noch für das Finale der europäischen XTerra-Tour. Ich natürlich auch mit dem Hintergedanken in der Gesamtwertung eine Rolle zu spielen. Durch die Rennen in Tschechien und Deutschland hatte ich bereits zwei Ergebnisse zu Buche stehen und hoffte mit einer guten Platzierung den Sprung aufs Treppchen zu schaffen.

Entgegen dem letzten Jahr planten wir am Freitag bis zur letzten Jugendherberge in Deutschland zu fahren, dort zu übernachten und am Samstag nach Prangins zu reisen. Allerdings wollten die uns nicht und so checkten wir in der Herberge in Breisach ein. Direkt am Rhein gelegen und nur einen Katzensprung von der schönen Altstadt entfernt, verbrachten wir dort einen netten Abend mit Carboloading beim Italiener. Ok, ich gebe es zu. Es war dann doch Bruschetta, Pizza und Wein. Nur das Eis ging beim besten Willen nicht mehr rein.
Nach einem leckeren Frühstück starteten wir in die Schweiz. Unser erster Gang führte uns in den Supermarkt, in dem wir unsere Vorräte an Schweizer Schokolade auffüllten. Da der Parkplatz außerhalb auf einem abgemähten Feld in praller Sonne lag, machten wir uns schon zwei Stunden vor dem Rennen auf zum Start und entspannten uns noch etwas im Schatten direkt am Genfer See. Am gegenüberliegenden Ufer ragte hinter allen anderen Bergen noch eine weiße Spitze hervor. Der Mont Blanc - der höchste Berg der Alpen. Es war ein traumhaftes Panorama.
Da ich wegen Krankheit zwei Wochen überhaupt keinen Sport gemacht hatte, war das Ziel nur Ankommen. Das Schwimmen, dieses Mal im Neo (obwohl O-See gefühlt kälter war), war zäh und ich war froh, als ich die zwei Runden a 750m geschafft hatte. Auf dem Weg in die Wechselzone packte ich mich im nassen Gras erstmal hin. Natürlich publikumswirksam vor den Zuschauern. Auf dem Rad ging es gut los  und ich musste mich zusammenreißen, da der Puls gleich auf 180 war. Dafür kippte ich in der ersten Bachpassage direkt vor Karsten um, der schlauer Weise schon vor der tiefen Stelle abgestiegen war. Er zog mich wieder raus und ich konnte meine Trinkflasche vorm Davonschwimmen retten bevor es weiter ging. Die Strecke hatte nicht viele Höhenmeter und war schön verwinkelt, so dass ich auf den zwei 17km Runden reichlich 20 Frauen überholte. Ich achtete darauf reichlich zu trinken, was ich im letzten Jahr vernachlässigt hatte und damals beim Laufen Probleme bekam. Es lief gut los, doch schon bald merkte ich, dass die Laufform von vor der Pause nicht mehr da war. Die Strecke hatten sie zum Vorjahr leicht abgeändert. Sie war anspruchsvoller aber auch schöner geworden. Ich hatte bei den sehr warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ordentlich zu tun. Ich wünschte mir eine zweite Wasserstation. Auf der zweiten Runde bog ich mal kurz von der Strecke ab um mich im Bach zu erfrischen. Zwei Frauen musste ich wieder passieren lassen, unfähig ihnen auch nur ansatzweise zu folgen. Nach dreieinhalb Stunden war ich als 27te im Ziel und damit Fünfte in meiner Altersklasse. Schnell mehrere Bechern Cola und einige Stücke Schokolade einverleibt, ging ich zum Abkühlen in den See und wartete auf Jana. Nach vier Stunden war sie im Ziel und auch mit ihrem Rennen zufrieden.
Erfrischt und umgezogen gingen wir zur Finisherparty. Allerdings zogen wir die Wiese dem Festzelt vor und aßen unser Abendbrot unter freiem Himmel. Wir setzten uns auf die Hafenmauer und entspannten uns beim herrlichen Anblick des Alpenglühens.
Die Siegerehrung brachte die Bestätigung, dass ich den ersten Platz in der European Tour in meiner Altersklasse erreicht hatte. Auch Jana konnte sich über den dritten Platz in ihrer AK freuen.
Im Finsteren ging es zurück nach Deutschland, wo wir kurz nach Mitternacht glücklich und zufrieden in unsere Betten fielen.

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